Neuzugang des VfB Stuttgart Ozan Kabak mit gelungener Premiere

Gerhard Pfisterer 

Keine Angst vor großen Namen. Der neue VfB-Innenverteidiger Ozan Kabak legt beim 1:4 gegen den FC Bayern München eine ordentliche Premiere in der Bundesliga hin.

München - Wer hat Angst vor großen Namen? Ozan Kabak (18) sicher nicht! Robert Lewandowski? Kann man schon mal wegdrücken. Kingsley Coman? Kann man schon mal sauber und fair abgrätschen. Und dieser große Club namens FC Bayern? War im Rückblick vielleicht sogar genau das, was dem fußballerischen Selbstverständnis des türkischen Innenverteidigers bei seiner Bundesliga-Premiere entspricht.

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Der Winter-Neuzugang Ozan Kabak hat am Sonntag also sein Debüt für den VfB Stuttgart gefeiert, und das machte er auf der ganz großen Bühne. Wobei der junge Mann sich auf diesem Feld schon ganz gut auskennt, denn der Türke kickte für seinen Ex-Club Galatasaray Istanbul in dieser Saison ja schon in der Champions League. Elf Millionen Euro war Kabak dem VfB wert, er soll auf lange Sicht Benjamin Pavard ersetzen, der im Sommer zum FC Bayern wechselt, aber auch schnell helfen. Diese Hilfe wurde nun benötigt. Der Weltmeister ist noch immer verletzt, dazu war Timo Baumgartl nach einem Zusammenprall im Training samt Schwindelgefühlen noch nicht wieder einsatzbereit, und obendrein litt Holger Badstuber an einem Magen-Darm-Infekt und stand am Sonntag ebenfalls nicht im Kader.

Zukunft Kabaks musste schon jetzt beginnen

Die Zukunft Kabaks musste also schon jetzt beginnen. Die Zeit war auch angesichts des personellen Notstands in der Innenverteidigung reif für den jungen Mann – und er machte seine Sache in der Abwehr neben Marc-Oliver Kempf ordentlich. Sein Spiel war vorausschauend, Kabak brachte in München zudem eine gesunde Portion Aggressivität in die Partie. Und er zeigte sich gegen Robert Lewandowski reichlich unerschrocken. Vor allem in den Luftduellen mit dem polnischen Starstürmer war er meist der Sieger – vor dem 1:3 verlor er allerdings den Bayern-Torschützen Leon Goretzka aus den Augen.

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Sein Trainer war jedenfalls angetan vom Debüt. „Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, es ist ja nicht einfach, wenn du erst drei, vier Tage bei der Mannschaft bist“, sagte Markus Weinzierl, „gegen Lewandowski auf diese Weise sein Debüt zu feiern – ein Riesenkompliment.“ Torhüter Ron-Robert Zieler meinte ebenfalls, dass Kabak seine Sache „sehr gut“ gemacht habe: „Es waren bei ihm keine Anzeichen von Nervosität zu erkennen – um sich in der Liga zu etablieren, braucht es aber schon noch ein bisschen mehr.“